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Die Drei Gunas: Schlüssel zur inneren Balance




Die gesamte Schöpfung – sei es das, was du um dich herum siehst, oder das, was du in dir erlebst – wird von drei grundlegenden Eigenschaften bestimmt: Sattva, Rajas und Tamas. Diese drei Gunas sind die Bausteine, die jede Erfahrung, jede Handlung und jede Regung deines Seins formen.


Schauen wir uns die Welt an – die Natur, deinen Körper, deinen Geist – alles ist eine bestimmte Zusammensetzung dieser drei Gunas. Ob du mit Klarheit und Freude durch dein Leben gehst, oder ob du im Sumpf der Trägheit und Unruhe feststeckst, hängt davon ab, welche dieser Qualitäten in dir dominiert. Wenn du lernst, das Spiel der Gunas zu verstehen, kannst du nicht nur dein eigenes Leben meistern, sondern auch die tiefsten Schichten des Daseins durchdringen.


Sattva: Die Klarheit des Geistes

Sattva ist das, wonach sich jede Seele sehnt, ob bewusst oder unbewusst. Es ist der Zustand von Reinheit, Leichtigkeit und Transparenz. Wenn dein Geist sattvisch ist, fühlst du eine tiefe Zufriedenheit und Freude, die von nichts im Außen abhängig ist. Sattva ist der Raum, in dem Weisheit aufblüht und der Mensch die Welt mit Klarheit sieht, frei von Verstrickungen und inneren Konflikten.


Doch Sattva ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis von Achtsamkeit, einer bewussten Lebensweise, und der Bereitschaft, sich immer wieder von Unnötigem zu lösen. Ob durch deine Ernährung, die Gedanken, die du nährst, oder die Handlungen, die du ausführst – Sattva muss kultiviert werden. Du kannst es nicht kaufen oder besitzen. Es ist der natürliche Zustand deines Wesens, der wieder zum Vorschein kommt, wenn du die richtigen Bedingungen schaffst.


Rajas: Die Energie des Handelns

Rajas ist der Motor des Lebens. Es ist die Energie der Bewegung, des Ehrgeizes, der Leidenschaft. Ohne Rajas wäre kein Fortschritt möglich, keine Entwicklung, keine Veränderung. Aber Rajas hat auch eine dunkle Seite. Wenn es ungebremst ist, kann es dich in eine endlose Schleife von Gier, Unruhe und Unzufriedenheit stürzen.


Die Welt, so wie wir sie heute erleben, ist von einem Übermaß an Rajas geprägt. Menschen sind ständig in Bewegung, immer auf der Suche nach dem nächsten Ziel, der nächsten Errungenschaft, dem nächsten Reiz. Doch diese rastlose Energie bringt keinen Frieden. Sie lässt dich in einem ständigen Zustand des Verlangens verweilen, und das bringt dich weiter von dir selbst weg.


Rajas an sich ist nicht das Problem. Es geht darum, es zu lenken. Nutze die Energie von Rajas, um das Leben voranzubringen, aber lasse nicht zu, dass es dein inneres Gleichgewicht stört. Wenn du erkennst, dass Rajas nur ein Werkzeug ist – und nicht das Ziel – kannst du es auf eine Weise nutzen, die deinem Wachstum dient.


Tamas: Die Schwere des Unbewussten

Tamas ist die Energie des Stillstands, der Dunkelheit, der Trägheit. Es ist die Kraft, die dich in Unwissenheit und Apathie gefangen hält. Wenn Tamas die Oberhand gewinnt, wirst du lethargisch, faul und gleichgültig gegenüber dem Leben. Du siehst nicht klar, du fühlst dich blockiert, und nichts scheint mehr in Bewegung zu kommen.


Doch auch Tamas hat seinen Platz. Ohne Tamas gäbe es keine Ruhe, keine Erholung, keinen Schlaf. Es ist die Energie, die uns dazu bringt, innezuhalten. Aber wir dürfen nicht in diesem Zustand stecken bleiben. Zu viel Tamas ist ein lähmender Schleier, der dich davon abhält, das Potenzial deines Lebens zu erkennen und auszuschöpfen.


Wenn du merkst, dass Tamas überhandnimmt, ist es Zeit, dein Leben bewusst zu beleuchten. Bring Bewegung in deinen Körper, bring Klarheit in deinen Geist. Es geht nicht darum, Tamas zu verteufeln, sondern zu verstehen, dass es die richtige Balance braucht, um in Harmonie zu leben.


Das Gleichgewicht der Gunas

Sattva, Rajas und Tamas – sie sind ständig in dir am Werk. In jedem Moment verändert sich ihre Zusammensetzung, und jede Veränderung bringt eine andere Erfahrung mit sich. Yoga – in seiner wahren Essenz – ist der Prozess, dieses innere Gleichgewicht zu meistern. Es geht nicht darum, eine dieser Qualitäten auszuschalten, sondern sie in einer Weise zu nutzen, die deinem inneren Wachstum dient.


Wenn du erkennst, wie die Gunas wirken, kannst du den Fluss deines Lebens bewusst gestalten. Du wirst nicht länger das Opfer deiner eigenen Gedanken und Emotionen sein, sondern zum Meister deines eigenen Daseins. Yoga ist kein Weg des Verzichts, sondern ein Weg der bewussten Wahl. Welchen Zustand möchtest du in deinem Leben kultivieren? Das liegt ganz bei dir.


Verstehe das Spiel der Gunas, und du wirst den Schlüssel zu einem Leben in Freiheit, Freude und Klarheit in den Händen halten.


Namaste eure Nelia

 
 
 

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